Was macht man, wenn man selbst und 2 Kinder Hundesport betreiben möchte?
In den Osterferien 2011 haben meine Kids beim MHM einen Kinderschnupperkurs mitgemacht. Bei diesem haben sich beide mit dem Hundesportvirus angesteckt.
Nun ist es nicht einfach sich mit 3 Personen einen Hund zu teilen. Auch wenn die beiden zu dem Zeitpunkt mit 11 und 10 Jahren sehr Jung waren, musste eine Lösung her. Auf dem Winterlauf in Wickede Asseln kam Bettina, auf einmal auf mich zu und sagte „Ein Aussi (Australian Shepard) aus Münster müsse noch heute übernommen werden, ansonsten würde dieser ins Tierheim gehen.
Was nun?
Meine Ex-Frau angerufen ob die Kids sich mit mir einen Hund anschauen können? Begeisterung war etwas anderes, aber sie durften. Nach dem Wettkampf nach Hause, mich schnell umgezogen, Kids abgeholt und los den Hund anschauen.
Im Dunkeln kamen wir dann an, klingelten und wurden dann im Garten gebeten, kein Gespräch im Haus oder so…. naja merkwürdig. Wir haben dann eine tollen 1/2 Jährigen Aussie-Rüden gesehen, welcher uns schüchtern aber freundlich begrüßte. In der Unterhaltung hieß es dann, Lenny kann gut alleine bleiben, ist Stubenrein, kennt Autofahren, Bus, Zug und Stadt, war regelmäßig in der Welpengruppe. Der Hund sollte für die Tochter mit Handicap sein, aber dieses hat wohl nicht so geklappt. In der Wohnung außer Keller wo sein Platz war durfte er nicht, aber er wäre den ganzen Tag im Wintergarten und dürfe dann „Frauchen“ in der Küche zuschauen… toll. Der Höhepunkt war dann, wo wir Keanu dazu geholt haben um zu sehen wie beide aufeinander reagieren. Frauchen wurde panisch… ich habe Angst vor großen Hunden und hielt Abstand… Mein Gedanke Lenny muss da ganz schnell weg.
OK, nachdem wir uns dann geeinigt haben (alles wurde bei Nasskalten Wetter draußen abgewickelt), dass wir den Hund auf neutralen Boden übernehmen und die „noch Besitzer“ alle Sachen bei mir auf der Terrasse legen, er würde ja so leiden wenn er sie nicht mehr sehen kann.
Na gut, Lenny eingepackt, noch eine schöne runde Gassi mit Hunde und Kids gemacht, die Kinder nach Hause gebracht und ich habe mich dann auch auf dem Weg nach Hause gemacht. Hunde versorgt und dann die Sachen von der Terrasse reingeholt und ganz schnell wieder raus gestellt, alles stank erbärmlich nach Urin.
Leider musste ich dann an Lenny viele Defizite feststellen, er kannte nichts, ist extrem unsicher und ängstlich. Gerade die Unsicherheit und die Angst sind ein Problem auf Dauer geblieben.
Im Zweiten Versuch Bestand Lenny 2013 die BH. Es zeigte sich leider, dass Lenny wenig Interesse an Unterordnung, Vierkampf (THS) oder Agility hatte, einzig alleine laufen hat ihm eine Menge Spaß bereitet. Zwar haben es Svenja und Steffi geschafft ihn immer wieder beim Dreikampf oder zum CSC zu ermutigen, aber sein Ding war es nie wirklich. Im Geländelauf hatten Svenja und ich einige gute Erfolge auf Landesmeisterschaften, BSP und VDH DM im Geländelauf.
Problematisch wurde es immer wieder wenn es laut knallte, egal ob Böller, Schüsse oder eine Tür, da geriet er sofort in Panik. Am besten kam Svenja mit ihrem Teddy zurecht.
Als Svenja dann Ende 2017 bei mir eingezogen ist, gab es leider neue Probleme. Immer wieder sind sich Lenny und Eragon aus Eifersucht angegangen, oft wenn beide Hunde zusammen waren und Svenja das Zimmer betreten hat fingen diese sich anzugehen. Zum Schluss wurde es leider so Schlimm, dass wir Lenny im Sommer 2018 zu seinem eigenen wohl abgeben mussten. Er fehlt mir heute immer noch, egal wir Stur oder Ängstlich er war, letztlich war ein ganz liebes Familienmitglied.